Donnerstag, 22. Juni 2017

Grüner See in der Steiermark

Karibik Feeling inmitten der Alpen in der Ortsregion Tragöß, St. Katharein in der Steiermark 

Eingebettet in einem Talkessel des Hochschwab-Massivs in der Steiermark findet man einen kristallklaren Bergsee, der jedes Jahr im Frühlings zu neuem Leben erweckt wird, um dann im Spätsommer langsam in einen Winterschlaf verfällt, um im Winter fast komplett zu verschwinden. Wegen der grünen Farbe seines Wassers wird er als der Grüne See bezeichnet.


Eine genaue Anfahrtskizze findet ihr auf der Webseite von Tragöß - Grüner See

Der See liegt auf 776 m ü.d.M. In Jahren mit schneereichem Winter erreicht er eine Tiefe von bis zu 12 m, eine Länge von bis zu 250 m und etwa 70 m in der Breite. Mit seinen 4 - 6 °C Wassertemperatur war er fürs Schwimmen nie geeignet - heute auch verboten.

Woher kommt das leuchtende Grün
Bei unserem Besuch am 18. Juni 2017
war der Wasserstand unter der Hälfte
des Höchstwasserstandes

Weil der See aus klarem Quellwasser - das durch den porösen Kalkstein am Grund nach oben gedrückt - gespeist wird, ist das Wasser ungewöhnlich rein. Reines Wasser absorbiert die roten Anteile im Licht und hebt die blau-grünen Anteile hervor. Durch den hellen Kalkstein am Grund des Sees wird die Helligkeit im Wasser zusätzlich erhöht. An guten Tagen ist eine Unterwassersicht von bis zu 50 m möglich. Seine Farbe wechselt je nach Lichteinfall von hellgrün, über türkis bis hin zu tiefblau.

Es ist ein See der sich hauptsächlich von Schneeschmelze, aber auch von Niederschlägen nährt. Je mehr Schnee im Winter und je häufiger und stärker die Niederschläge, umso schöner zeigt er sich vom Frühling bis in den Spätsommer. In den Monaten Mai bis Juni kann er nach schneereichen Wintern einen Höchststand von bis zu 12 m erreichen. Dann verschwinden Bänke, Bäume, Wiesen, Wege und eine Brücke komplett unter Wasser.

Tauchen im Grünen See bei Tragöß in der Steiermark
Bis Ende 2015 konnte man darin tauchen und das seit 2006 unter Naturschutz stehende Wunder von unten betrachten.

Der Schweizer Fotograf Marc Henauer beschrieb seinen Tauchgang 2014 wie folgt:
Es fühlt sich an wie im Märchen. Die Sonne erschafft fantastische Strahlen unter Wasser. Man glaubt zu träumen und erwartet beinahe Kobolde und Elfen zu sehen
Eines der Fotos von diesem Tauchgang hat den dritten Platz beim National Geographic Traveler Photo Contest 2014 gemacht. Mehr dazu unter nachfolgendem Link: Third Place Winner: Diver in Magic Kingdom (Taucher in einem verzauberten Königreich)

Da ich auch nicht getaucht wäre, wenn das Wasser die richtige Tiefe gehabt hätte, ich aber diese Fotos des Schweizer Fotografen so wunderschön finde, möchte ich einen Link mit ein paar weiteren Fotos von diesem Tauchgang von Marc Henauer hinzufügen:

The underwater park created every year when snow melts from surrounding mountains
Auf der Seite gibt es auch ein kleines Video von einem Tauchgang - als das Tauchen noch erlaubt war. Wirklich sehenswert.

Karibik Feeling in der Steiermark
Tauchverbot
Bis zu 1.500 Besucher sind in den wenigen Wochen während des Wasserhöchststandes pro Jahr getaucht, das war definitiv zu viel. Dieses Naturjuwel in den steierischen Alpen fand nicht mehr ausreichend Zeit sich zu erholen und drohte seine leuchtende Farbe zu verlieren. Durch die Aufwirbelungen der Flossen der vielen Taucher die den Seeboden streifen, verdreckt der See zunehmend und bald gäbe es nur noch eine braune Lacke und welcher Tourist würde sich schon an eine braune Lacke verirren - so der Eigentümer des Sees, der alleine für alle Schäden verantwortlich ist.  Seinen Vertrag mit der Gemeinde und dem Tourismusverband hat er gekündigt und sich für das Tauchverbot - welches dem Erhalt des Sees dienen soll - entschieden.

Seit dem 1. Januar 2016 herrscht hier Tauchverbot. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit einer Besitzstörungsklage rechnen.

So bleibt der Grüne See: Ein österreichisches Atlantis und Naturparadies, das man mittlerweile nur noch auf Fotos bestaunen darf.

Ashton Kutcher begeistert vom Grünen See
Drei Worte, mit denen Ashton Kutcher den See auf seiner Facebook-Seite beschrieb und für Aufsehen bei tausenden von Menschen sorgte.

This magic Moment ...  

Der Grund für diese Aussage ist den Fotos des Schweizer Fotografen und Hobbytauchers Marc Henauer im nachfolgenden Artikel zu verdanken:
Every Spring This Park In Austria Disappears Under Water
Take a look at the real life Atlantis.

Wiesen und Wege sind frei, der Wasserstand recht niedrig, aber trotzdem eine Perle in den steirischen Alpen
Der Blick durch die Bäume ... 
Leider nicht zu übersehen der stellenweise starke Algenbefall

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