Freitag, 24. November 2017

Ja, die Route 66 gibt es noch ...

... und es sind in erster Linie die Menschen die sie zu neuem Leben erweckt haben und die Nostalgie und den Geist der Route 66 auch weiterhin bewahren.
Einige der Autoren, Künstler, Geschäftsinhaber und Enthusiasten die wir auf unserem RoadTrip 2017
getroffen haben - allesamt echte Roadies - wir dürfen uns jetzt auch offiziell Roadies nennen,
nachdem wir die gesamte Strecke von Chicagao bis Santa Monica gefahren sind
Zeitsprung zurück zum ersten Europäischen Route 66 Festival in Ofterdingen
Die häufigste Frage meiner Besucher, wo ich ein paar meiner Bilder ausgestellt habe, die mir entgegengebracht wurde war, ob denn die Route 66 überhaupt noch existiert: "Die ist doch längst schon Geschichte!", hörte ich immer wieder.

Wie oft ich den Satz am Tag gehört habe, kann ich nicht mehr sagen, aber es waren wohl 80% meiner Besucher und ich hatte derer einige. Äußerst skeptisch beäugten sie meine Bilder und ließen sich dann doch, wenn auch nicht gerade einfach davon überzeugen, dass die Straße zu großen Teilen wieder befahrbar ist, dass viele Motels, Diners und Tankstellen mit viel Liebe und Leidenschaft hergerichtet wurden. Liebevoll hat man sie restauriert und so modernisiert, dass sie zwar den heutigen Standards angepasst wurden aber gleichzeitig vom ursprünglichen Charme nichts verloren haben.

Wer eine solche Reise antritt, der begibt sich in eine andere Zeit voller Nostalgie, Romantik und Abenteuer, eine Reise bei der der Weg das Ziel ist und die Menschen noch Menschen sind und miteinander sprechen und ganz viel Zeit dafür mitbringen. Der Schriftsteller und Blogger Jim Hinckley aus Kingman, Arizona bezeichnet sie als die längste Kleinstadt Amerikas.  (mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt).
Hier ist es schriftlich - Von Chicago bis Santa Monica
Vom 8. - 23. August waren wir unterwegs
Im August 2017 sind wir diese längste Kleinstadt Amerikas von Chicago bis LA gefahren und so oft es ging auf die alte noch existente Strecke wo immer wir sie gefunden haben. So manches mal hieß es aber auch "Dead End" (Sackgasse) oder "Road Closed" (Straße gesperrt) und wir mussten viele Meilen zurück und letztendlich dann doch auf die Interstate (Schnellstraße), aber wir waren froh um jedes alte Teilstück das wir gefunden haben und es auch gefahren zu sein. So sind wir wohl auf Streckenabschnitten gelandet und sind sie auch gefahren, von denen andere nur träumen.

Manchmal waren wir gezwungen die Interstate zu nehmen, weil wir wieder mal die Zeit vergessen haben, in dieser längsten Kleinstadt Amerikas. Wir haben zwar viel Zeit mitgebracht, aber manchmal wollte sie einfach nicht ausreichen. Das nächste gebuchte Motel war noch viele Meilen weg und es war schon spät am Nachmittag. Vor Dunkelheit wollten wir immer eintreffen, damit noch Zeit zum essen, Bilder runterladen und Notizen machen bleibt. Oft aber blieb es bei diesem Vorsatz, denn die Begegnungen mit den Menschen waren einfach unbezahlbar und immer interessant.
Mit diesem Partner an der Seite habe ich meine
bisher schönsten Abenteuer erlebt.

Sowas ist aber nur mit dem  richtigen Partner an deiner Seite möglich, der mit dir überall hin geht, wohin der Weg auch führen mag. Mein Partner der mit mir durch dick und dünn bis ans Ende der Welt gehen würde, ist Harald Jungbauer. Ohne ihn wären diese Reisen nicht einmal halb so schön oder es gäbe sie erst gar nicht.
Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht, als mit ihm auf Reisen zu gehen.Mark Twain ~

10 gemeinsame Jahre auf Reisen, brauchen wohl keiner näheren Erläuterung.
Die allererste Streckenführung der Route 66, welche schon
in frühen Jahren durch eine parallel dazu verlaufende ersetzt wurde.
Diese  war mit "Road Closed" beschildert, im Gegensatz 
zu anderen, die uns zur Umkehr gezwungen haben.

Unser Navi hat uns auch nicht immer dahin gebracht, wohin wir wollten, auch bei richtiger Eingabe der kompletten Anschrift. GPS-Daten, welche wir hatten waren auch nicht immer korrekt. So manches Mal behauptete unser Navi, wir wären da, aber unsere Augen sagten was anderes. In solchen Fällen haben wir entweder eine Offline-Karte von GoogleMaps oder unser altes Samsung, das wir mit einer US-Telefonkarte mit Internet ausgestattet haben, genutzt. Da wir aber oft auch irgendwo im Nirgendwo waren, wo kein Satellit zur Verfügung stand, haben wir immer wieder auf die Offline-Karten von GoogleMaps zurückgegriffen, die uns meistens aus der Patsche geholfen haben ... na ja, ein paar Orte hat auch GoogleMaps nicht gefunden. Die sind noch gar nicht auf deren Karte.

An dieser Stelle wäre zu vermerken. Android wird voll und ganz von GoogleMaps unterstützt während das iPhone (ich hatte das neueste dabei) immer noch ein bisschen stiefmütterlich behandelt wird. Die OffllineKarten, welche ich heruntergeladen habe, wollten sich im iPhone nicht immer öffnen lassen oder wenn sie es dennoch taten waren sie extrem langsam. Gut, dass wir auch ein Android dabei hatten.

Was uns jedoch am meisten an dieser Fahrt fasziniert hat, waren nicht die gefundenen und gefahrenen Streckenabschnitte, Orte, Landmarks oder sonstigen Sehenswürdigkeiten - es waren die Menschen, die wir getroffen und gesprochen haben. Jeder hat seine Geschichte und wir kennen sie jetzt auch, auch erster Hand.

Es war eine wunderschöne Fahrt mit vielen interessanten Begegnungen und Abenteuern.

Ein paar eigener Impressionen von der Mother Road
Seit meinem ersten Kontakt mit den Menschen der Route 66 war ich von der Warmherzigkeit mit der wir von ihnen empfangen wurden fasziniert. Dieser Funke ist auch auf meinen Partner über gesprungen. Es handelt sich um Menschen, mit einer äußerst starken Motivation. Es sind fast immer Freiwillige, deren Arbeit sich am besten mit mit dem englischen Wort "dedicated" beschreiben lässt - völlige Hingabe. Aus Überzeugung gehen sie in ihrer selbst auferlegten Verpflichtung voll und ganz auf. Sie haben die Bedeutung um das Wissen der Geschichte der Route 66 erkannt und tragen ihren Teil dazu bei, dass diese Geschichte nicht verloren geht sondern erhalten bleibt und weiter gegeben wird.

Diese Menschen, die sich mit voller Leidenschaft der Route 66 verschrieben haben, sich für den Erhalt der Motels und Diners entlang der Route 66 tatkräftig einsetzen, über die Route 66 berichten, sie auf Fotos oder Videos festhalten, ihre Kunst dieser Straße widmen, diese amerikanische Ikone am Leben erhalten, die einen Großteil ihrer Freizeit dafür widmen, möchte ich euch, einem breiten deutschen Publikum, im Blog  Route 66 Travelers und in einer Sammlung auf Google+ unter der Bezeichnung Route 66 Interviews näher bringen.

Die bisher veröffentlichten deutschen Profile im Blog Route 66 Travelers.

In diesem Blog (Zwei Waldkraiburger on Tour) beschreiben wir unsere eigenen Erfahrungen mit den Menschen, welche wir auf unseren Reisen getroffen haben und verlinken auf ein Profil im Blog Route 66 Travelers sofern eines existiert.

Nachdem ich nun die Menschen ein wenig hervorgehoben habe, geht's endlich los.



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