Die häufigste Frage meiner Besucher, wo ich ein paar meiner Bilder ausgestellt habe, die mir entgegengebracht wurde war, ob denn die Route 66 überhaupt noch existiert: "Die ist doch längst schon Geschichte!", hörte ich immer wieder.
Wie oft ich den Satz am Tag gehört habe, kann ich nicht mehr sagen, aber es waren wohl 80% meiner Besucher und ich hatte derer einige. Äußerst skeptisch beäugten sie meine Bilder und ließen sich dann doch, wenn auch nicht gerade einfach davon überzeugen, dass die Straße zu großen Teilen wieder befahrbar ist, dass viele Motels, Diners und Tankstellen mit viel Liebe und Leidenschaft hergerichtet wurden. Liebevoll hat man sie restauriert und so modernisiert, dass sie zwar den heutigen Standards angepasst wurden aber gleichzeitig vom ursprünglichen Charme nichts verloren haben.
Wer eine solche Reise antritt, der begibt sich in eine andere Zeit voller Nostalgie, Romantik und Abenteuer, eine Reise bei der der Weg das Ziel ist und die Menschen noch Menschen sind und miteinander sprechen und ganz viel Zeit dafür mitbringen. Der Schriftsteller und Blogger Jim Hinckley aus Kingman, Arizona bezeichnet sie als die längste Kleinstadt Amerikas. (mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt).
Hier ist es schriftlich - Von Chicago bis Santa Monica Vom 8. - 23. August waren wir unterwegs |
Manchmal waren wir gezwungen die Interstate zu nehmen, weil wir wieder mal die Zeit vergessen haben, in dieser längsten Kleinstadt Amerikas. Wir haben zwar viel Zeit mitgebracht, aber manchmal wollte sie einfach nicht ausreichen. Das nächste gebuchte Motel war noch viele Meilen weg und es war schon spät am Nachmittag. Vor Dunkelheit wollten wir immer eintreffen, damit noch Zeit zum essen, Bilder runterladen und Notizen machen bleibt. Oft aber blieb es bei diesem Vorsatz, denn die Begegnungen mit den Menschen waren einfach unbezahlbar und immer interessant.
Mit diesem Partner an der Seite habe ich meine bisher schönsten Abenteuer erlebt. |
Sowas ist aber nur mit dem richtigen Partner an deiner Seite möglich, der mit dir überall hin geht, wohin der Weg auch führen mag. Mein Partner der mit mir durch dick und dünn bis ans Ende der Welt gehen würde, ist Harald Jungbauer. Ohne ihn wären diese Reisen nicht einmal halb so schön oder es gäbe sie erst gar nicht.
Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht, als mit ihm auf Reisen zu gehen. ~ Mark Twain ~
10 gemeinsame Jahre auf Reisen, brauchen wohl keiner näheren Erläuterung.
Unser Navi hat uns auch nicht immer dahin gebracht, wohin wir wollten, auch bei richtiger Eingabe der kompletten Anschrift. GPS-Daten, welche wir hatten waren auch nicht immer korrekt. So manches Mal behauptete unser Navi, wir wären da, aber unsere Augen sagten was anderes. In solchen Fällen haben wir entweder eine Offline-Karte von GoogleMaps oder unser altes Samsung, das wir mit einer US-Telefonkarte mit Internet ausgestattet haben, genutzt. Da wir aber oft auch irgendwo im Nirgendwo waren, wo kein Satellit zur Verfügung stand, haben wir immer wieder auf die Offline-Karten von GoogleMaps zurückgegriffen, die uns meistens aus der Patsche geholfen haben ... na ja, ein paar Orte hat auch GoogleMaps nicht gefunden. Die sind noch gar nicht auf deren Karte.
An dieser Stelle wäre zu vermerken. Android wird voll und ganz von GoogleMaps unterstützt während das iPhone (ich hatte das neueste dabei) immer noch ein bisschen stiefmütterlich behandelt wird. Die OffllineKarten, welche ich heruntergeladen habe, wollten sich im iPhone nicht immer öffnen lassen oder wenn sie es dennoch taten waren sie extrem langsam. Gut, dass wir auch ein Android dabei hatten.
Was uns jedoch am meisten an dieser Fahrt fasziniert hat, waren nicht die gefundenen und gefahrenen Streckenabschnitte, Orte, Landmarks oder sonstigen Sehenswürdigkeiten - es waren die Menschen, die wir getroffen und gesprochen haben. Jeder hat seine Geschichte und wir kennen sie jetzt auch, auch erster Hand.
Es war eine wunderschöne Fahrt mit vielen interessanten Begegnungen und Abenteuern.
Ein paar eigener Impressionen von der Mother Road |
Diese Menschen, die sich mit voller Leidenschaft der Route 66 verschrieben haben, sich für den Erhalt der Motels und Diners entlang der Route 66 tatkräftig einsetzen, über die Route 66 berichten, sie auf Fotos oder Videos festhalten, ihre Kunst dieser Straße widmen, diese amerikanische Ikone am Leben erhalten, die einen Großteil ihrer Freizeit dafür widmen, möchte ich euch, einem breiten deutschen Publikum, im Blog Route 66 Travelers und in einer Sammlung auf Google+ unter der Bezeichnung Route 66 Interviews näher bringen.
Die bisher veröffentlichten deutschen Profile im Blog Route 66 Travelers.
In diesem Blog (Zwei Waldkraiburger on Tour) beschreiben wir unsere eigenen Erfahrungen mit den Menschen, welche wir auf unseren Reisen getroffen haben und verlinken auf ein Profil im Blog Route 66 Travelers sofern eines existiert.
Nachdem ich nun die Menschen ein wenig hervorgehoben habe, geht's endlich los.
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